8 Jul 2012
National British Championship 2012 Bosham/Sussex 23./24.Juni
Am Mittwoch den 20.Juni bin ich gegen 23.00 Uhr in Kiel aufgebrochen, um zunächst Günter in Hamburg einzuladen. Unsere Fähre ab Dunkerque war um 14.00 Uhr gebucht. Ruhiges Wetter auf der Überfahrt wiegt uns in der Sicherheit, dass wir den Windfinder-Daten für die kommenden Tage (W-SW 4-5Bft) trauen können. Doch es kam ganz anders …
In Bosham wurden wir sehr herzlich vom Clubpräsidenten und später auch von unserem Gastgeber begrüßt. Klaus und Petrus waren schon früher angekommen. Nach einem oder (zwei?) Bierchen waren wir bettmüde und haben mit unserem Camper den Platz im Vorgarten von Chris McRae , unserem Gastgeber, eingenommen. Am Freitagmorgen gab es dann zunächst ein herrliches englisches Frühstück – wir freuten uns bereits auf ein paar Trainingsschläge auf dem fremden Revier. (Tidenhub um die 4,50m) Nachdem das Boot klar war, trafen auch fast alle anderen Teilnehmer ein, doch der Wind nahm ständig zu und es reichte nur zu einer Erkundungsfahrt mit dem Schlauchboot, die von Dick Pratt (Sharpie GBR 92), dem Organisator, angeboten wurde. Noch vor Erreichen des Regattagebietes musste die Tour wegen zu steiler, kurzer See abgebrochen werden. Zur Entschädigung dann abends ein Buffet und eine hervorragende Liveband, die für gute Stimmung und Bewegung sorgte.
Tatsächliche Windstärken von 6-7 Bft, in den Böen 8, machten einigen Teilnehmern die Entscheidung leicht, doch lieber an Land zu bleiben. Alle „jungen Wilden“ und Richard Cracknell/David Pentney-Smith gingen zu 3 Wettfahrten an den Start. Es ging jedoch nicht ohne Havarien und Kenterungen aus und verlangte den Mannschaften viel ab.
GBR 77 Gebr. Gibbs Englische Meister
GER 377 Klaus Eisenblätter+Sven-Ove Baumgartner 2.Platz und Gewinner des „Duke of Connaugh-Cup für den Sieg in der 4.Wettfahrt und „Spring-Rise-Cup“ für den Sieg in der 5. Wettfahrt.
NED 14 Daan Versteeg+Arnold Mulderij 3. Platz
Am Sonntag sah es nach etwas günstigeren Bedingungen für uns aus. Voraussage: SW 6-7 Bft, abnehmend 4-5. Wir segelten ins Regattagebiet (ca 50 Min.) über den Thorney Channel bis zur Tonne „East Head Spit“, um dann eventuell zur 4. oder 5. Wettfahrt noch zu starten. Doch es brieste zwischenzeitlich wieder auf und wir bezogen am Strand von East Head ca. 5om von der Raumtonne entfernt einen Logenplatz, um das Geschehen auf der Bahn zu beobachten. An dieser Stelle fällt das Ufer so steil ab, dass selbst Kieljachten 5 m vom Ufer passieren können. Auf der Sharpiebahn wurde es in der Spitzengruppe besonders spannend. Mit zwei 1. und einem 2. Platz konnten sich Klaus und Petrus mit der GER 377 noch auf den 2. Platz in der Gesamtwertung segeln – knapp hinter Chris und Tim Gibbs (GBR 77) und vor der niederländischen „Jan van Galen“ (NED 14) mit Daan Versteeg/Arnold Mulderij.
Mit einer stilvollen Siegerehrung am Clubhaus des Bosham Sailing Clubs klang das Ereignis aus. Der große Einsatz der des veranstaltenden Clubs und besonders auch die Vorbereitung von Dick Pratt, der herzlichen Aufnahme durch unsere Gastgeber, halten diese Englische Meisterschaft in besonders guter Erinnerung.
Vor unserer Rückreise am Mittwoch haben wir uns noch ein paar kulturelle und kulinarische Höhepunkte gegönnt. Es war so trotz der (für uns) schlechten Grundvoraussetzungen zum Segeln eine schöne Reise.
Uwe